Der Name "DKW"
Die Geschichte von DKW begann mit dem dänischen Ingeneur J.S. Rasmussen, der in Sachsen seit 1907 Dampfkesselarmaturen produzierte. 1917 baute seine Firma, die Zschopauer Maschinenfabrik, einen "Dampfkraftwagen", der das Kürzel "DKW" trug. 1919 wurde erstmals ein mobiler 2-Takt Fahrradhilfsmotor entworfen. Dem 2-Takter sollte das junge Unternehmen übrigens bis zum Produktionsende 1957 treubleiben. Ab Ende 1921 wurden im (in "Motorenwerke Rasmussen" umfirmierten) Unternehmen erstmals komplette Fahrzeuge produziert.

Die ersten Motorräder
Ab 1922 wurden die ersten richtigen DKW-Motorräder produziert. Das später nach dem Erfolg bei der ADAC-Reichsfahrt benannte Reichsfahrtmodell war der erste Verkaufserfolg. 1925 wurde mit der E 206 erstmals bei DKW am Fließband gefertigt. Eine weitere Neuerung wurde 1929 eingeführt, als die Fertigung der Rahmen auf gepreßte Stahlprofile umgestellt wurde, was die Großserienfertigung weiter vereinfachte. In diesem Jahr verkaufte DKW 60.000 Motorräder.

Auto Union AG
Durch die einsetzende Weltwirtschaftskriese erlitt auch DKW einen Einbruch bei den Produktionszahlen. 1932 gliederte dann die Sächsische Staatsbank aus wirtschaftlichen Gründen die Autohersteller Audi, Horch und Wanderer DKW an. Es entstand die Auto Union AG mit dem bis heute charakteristischen Emblem mit den 4 Ringen. Mit den Lizenzrechten für die geänderte Zweitaktsteuerung von Schnürle baute DKW nun Motoren mit einer verbesserten Kühlung und einem geringeren Verbrauch. Ab 1934 ging es wieder wirtschaftlich bergauf und die Firma konnte in diesem Jahr viele neue Modelle erstmals anbieten. Zu dieser Zeit kamen die ersten Motorräder mit Dynastarteranlage in die Läden.

In den Krieg
Bis 1939 waren schon 500.000 DKWs verkauft und die Erfolgsserie ungebrochen. Der Krieg warf aber schon seine Schatten voraus, so daß die neuentwickelte NZ-Serie nur noch in kleiner Stückzahl produziert werden konnte. 1940 ging noch die RT 125 in Produktion, wurde 1941 aber wieder eingestellt, da die Wehrmacht die NZ 350 dringender benötigte und darauf die Produktion abgestellt wurde. Allerdings wurde 1943 die RT 125 als Militärausführung für eine kurze Zeit wieder aufgelegt.

Nach der Stunde Null in Ost und West
Nach dem Sieg der Aliierten wurden die im sowejtisch besetzten Teil Deutschlands stehenden Fabrikationsanlagen von DKW demontiert. Erst 1950 wurden in Zschopau wieder Motorräder produziert: die RT 125 wurde in einer modernisierten Fassung als IFA ("Industrieverwaltung Fahrzeugbau") gebaut. 1956 wurde aus "IFA" dann "MZ" (Motorradwerk Zschopau). Nach der Wende entstand schließlich aus den MZ-Werken die Marke "MuZ".

In Westdeutschland wurde in Ingolstadt das "Zentraldepot für Auto Union-Ersatzteile GmbH" gegründet. 1949 wurden als erste Entwicklungen ein Lieferwagen und ein Motorrad vorgestellt. Da für die RT 125 keine Pläne mehr existierten, wurde eine fabrikneue Maschine vermessen und nach den Maßen als 125W ("W" für West) produziert. Dieses Motorrad wurde von vielen Firmen (Harley-Davidson, BSA, Yamaha) kopiert.

Motorradboom und das schnelle Ende
Anfang der fünfziger Jahre stieg die Nachfrage nach bezahlbarer Mobilität. So begann der Boom der Motorradhersteller. Neben NSU und anderen Herstellern stellte auch DKW einige Neuentwicklungen vor. Bis 1954 verdienten alle Motorradhersteller gut. Dann aber war die Boomzeit vorbei: Im Jahre 1955 wurden nur noch 48.000 DKW Motorräder verkauft. Die inzwischen lieferbare RT 350, die erste 2-Zylindermaschine seit 1939, konnte das absehbare Ende auch nicht mehr aufhalten. Mit der "Hummel" gelang DKW im Mofa-Marktsegment nochmals ein Achtungserfolg, mehr aber nicht. Anfang 1958 hatte nun die Daimler Benz AG die Mehrheit bei der Auto Union GmbH erworben und so das sagen. Als Konsequenz wurde die nicht mehr rentabele Zweiradproduktion verkauft. Aus den Marken Victoria, Express und DKW wurde die "Zweirad-Union". Diese wurde 1966 wiederum von Fichtel & Sachs ("Herkules") übernommen. Das Kürzel DKW prangte nur noch sporadisch an einigen Produkten der Zweirad-Union und später der Sachs Gruppe.
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